Die Schule wird in gemeinnütziger Trägerschaft betrieben, Schulträger ist die
„Petö und Inklusion gemeinnützige GmbH“
Ralph Schmieg (Geschäftsführung)
Rosenheimer Straße 118
83080 Oberaudorf
Tel. 08033 3036891
info@petoe-schule.de
www.petoe-schule.de
100%iger Gesellschafter ist der Elternverein FortSchritt Rosenheim e.V.
Die Petö und Inklusion gGmbH betreibt die Schule und den integrativen Hort, der eng mit der Schule zusammenarbeitet. Außerdem gibt es eine Kooperation mit der Phoenix Schulen und Kitas GmbH, die die zum Projekt gehörende Heilpädagogische Tagesstätte (HPT) betreibt. Alle 3 Einrichtungen - Schule, Hort und HPT - sind im Gebäude Rosenheimer Str. 118 in Niederaudorf untergebracht.

Bettina Brühl war maßgeblich an der Gründung der Petö Schule Oberaudorf im Jahr 2013 beteiligt und hat die Geschicke der Schule seither gelenkt. Sie geht in den Ruhestand und übergibt die Aufgabe an ihren Nachfolger Ralph Schmieg.
Frau Brühl, wie fühlt es sich an, die Schule zu verlassen?
Bettina Brühl: Tatsächlich ist das vorherrschende Gefühl eine große Dankbarkeit für alles, was ich in den letzten 15 Jahren erleben durfte. Von der ersten Idee über die spannenden Jahre der Gründung bis hin zur Realisierung eines unerwartet erfolgreichen Schulbetriebs – ich habe unglaublich tolle Menschen an meiner Seite gehabt und alles, was ich investiert habe, tausendfach zurückbekommen.
Die Abschiedsgesten von den Kollegen, den Kindern und den Eltern waren so liebevoll, herzlich und berührend, dass ich keine Worte habe, um sie zu beschreiben. Meine Tränen sind immer noch nicht getrocknet, aber es sind alles Tränen der Freude und der Dankbarkeit. Ich fühle keinen Schmerz.
Die Schule war ein Traum von Rita Mechtl – sie hat mit dem pädagogischen Konzept die Basis dafür gelegt, auf der sie bis heute steht. Wir beide haben sie dann zusammen mit etlichen anderen Menschen ins Leben gerufen. Die Schule war Ritas „Baby“ – irgendwann habe ich gesagt, sie ist die Mutter und ich bin nur der Vater. Nötig waren wir wohl beide. Um bei dem Bild zu bleiben: Jetzt ist das Kind groß und stark und braucht mich nicht mehr. Ich schlüpfe eher in die Rolle der Großeltern und werde die Geschehnisse in der Rolle des Gesellschafters Fortschritt Rosenheim e.V. weiter begleiten – interessiert und auch noch verantwortlich, aber eben doch mehr aus der Entfernung. So wie man seine Kinder lebenslang begleitet, aber irgendwann aufhört, sich einzumischen.
Was geben Sie Ihrem Nachfolger und der Schulfamilie mit auf den Weg?
Bettina Brühl: Man sollte es tunlichst besser bleibenlassen, beim Abschied Ratschläge zu erteilen. Aber einen Satz habe ich dem Team bei meiner internen Abschiedsfeier gesagt - es ist das Lieblingszitat meines Mannes von Immanuel Kant:
„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“.
Das heißt für mich: Höre nie auf, nachzudenken. Vermeide es, nachzuplappern, was - angeblich - alle anderen sagen oder gut finden oder gar als gesicherte Erkenntnis ansehen. Vertrete nur Meinungen, die du selbst reflektiert hast und von denen du wahrhaft überzeugt bist. Stelle in Frage, was dir unplausibel erscheint. Gehe den Dingen auf den Grund und gib dich nicht mit Oberflächlichkeiten, Allgemeinplätzen oder eingefahrenem „das war schon immer so“ oder „das geht sowieso nicht“ zufrieden.
Nur mit dieser Haltung konnte die Schule zu dem werden, was sie ist und diese Haltung ist nötig, um sie auf Dauer leben zu lassen und weiterzuentwickeln. Und diese Haltung ist darüber hinaus eine unbedingte Voraussetzung zum Bestehen unserer Demokratie, die mir auch sehr am Herzen liegt.
Mit Mut und Verstand kann man alles schaffen.
Herr Schmieg, welchen Eindruck haben Sie jetzt nach vier Monaten von der Schule gewinnen können?
Ralph Schmieg: Die Petö Schule ist einzigartig in Deutschland. Sie verbindet Bildung mit dem Konzept der konduktiven Förderung, welches für alle Kinder gleichermaßen förderlich ist! Aus diesem Selbstverständnis heraus hat die Schule in den letzten knapp 15 Jahren seit Gründung eine Kultur der liebevollen Begleitung entwickelt, die alle Erwachsenen täglich vorleben. Die Zauberworte heißen: „Individualisiertes Lernen“. Konkret bedeutet das für mich, dass keiner unserer Schüler ins System passen muss, sondern, dass das System sich an jedes einzelne Kind anpassen muss.
Wo sehen Sie die Schule in zehn Jahren?
Ralph Schmieg:Meiner Empfindung nach hat sich die Schule über die Grenzen von Oberaudorf hinaus eine hervorragende Reputation erworben. Dies ist aus meiner Sicht die Basis für eine gelingende Zukunft. Daher ist es für mich von zentraler Bedeutung, diese hohe Qualität und die sehr gute Fachkompetenz nicht nur zu halten, sondern auch weiterzuentwickeln.
Hierfür brauchen wir jetzt und in Zukunft A Menschen, die uns ihre Kinder anvertrauen und B gleichzeitig Menschen, die in der zuvor genannten Haltung diese Kinder begleiten, die Welt zu entdecken, um später stark genug zu sein, selbstbestimmt ihren ganz eigenen Weg beschreiten zu können. Ich bin mir sicher, wäre Pestalozzi noch unter uns, würde ihm bei einem Besuch das Herz aufgehen.
Was sagen Sie zur Arbeit ihrer Vorgängerin?
Ralph Schmieg: Bettina Brühl ist es, natürlich zusammen mit anderen Gleichgesinnten, im Kontext der konduktiven Förderung gelungen, die Idee einer ganz neuen Art der Schule in die Welt zu bringen. Immer von der einfachen aber inhaltlich höchstkomplexen Frage begleitet: Wie kann es gehen?
An einer Regelschule lautet die einfache Formel: Jedes Kind lernt zur gleichen Zeit, in der gleichen Zeit den gleichen Schulstoff. Die Petö Schule arbeitet völlig anders. Jedes Kind lernt interessengeleitet in seinem ureigenen Tempo. Dass es damit trotzdem, oder treffender ausgedrückt, umso besser möglich ist, den Lehrplan umzusetzen, beweist die Petö Schule täglich aufs Neue.
Bettina Brühls Verdienst an der Entstehung und am Erfolg der Schule ist daher nur schwerlich in Worte zu fassen. Im Kern geht es um eine gut ausbalancierte Mischung aus Bildung, Hingabe zum Kind und in Deutschland für eine Privatschule unumgänglich, eine wirtschaftlich kaufmännische Umsetzung. Um es zu beschreiben bedarf es daher nur eines Wortes: Hochachtung!
Unten sehen Sie das Organigramm der Petö und Inklusion gemeinnützige GmbH. Weitere Informationen zu Petö und Inklusion finden Sie auf der Internetseite des Vereins FortSchritt Rosenheim e.V.
100%iger Gesellschafter des Schulträgers ist
FortSchritt Rosenheim e.V.
Nelkenstr. 1 ½
83101 Rohrdorf
Tel. +49 8031- 887 4304
Fax +49 8031- 887 4319
info@fortschritt-rosenheim.de
www.fortschritt-rosenheim.de
Finanzierung
Als staatlich genehmigte Ersatzschule wird die Petö Grund- und Mittelschule vom Freistaat entsprechend der Regelungen des Bayerischen Schulfinanzierungsgesetzes (BaySchFG) gefördert. Zusätzliche Aufwendungen für das besondere Konzept werden über das Schulgeld und Spenden finanziert.
Außerdem gab es jeweils in den ersten zwei Schuljahren eine Finanzierungslücke, da die volle Förderung erst zum Beginn des 3. Schuljahres einsetzt. Auch hierfür waren wir auf Spenden angewiesen.
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